So... Das Projekt ist nun von mir so weit abgeschlossen. Sprich das Ambilight ist hinter der Leinwand platziert und läuft. Ein wenig Feintuning wird noch betrieben was bestimmte Abläufe anbelangt, aber dazu ggf. später noch mehr.
Was hat sich nun so getan?
Die LED's: Das wohl wichtigste Zubehör für dieses Projekt waren die LED Stripes. Diese habe ich bei Ali Express bestellt aus China, was natürlich viel Wartezeit mit sich zog. Rund drei Wochen sind vergangen, bis die LED's per Postweg via Einschreiben vom Händler kamen (
Hier habe ich bestellt). Insgesamt habe ich eine Länge von 6 Metern geordert plus einen separaten Controller um die LED's schnell testen zu können, was sich auch gelohnt hat. Der Controller funktioniert via Funk und wenn man mal den Pi nicht nutzen möchte / die LED's anderweitig verwenden will, kann man den Controller gut für diese Zwecke nutzen. Den Controller habe ich beim selben Händler gekauft inkl. Batterien. Daran wurde dann auch nicht gespart, denn es lag in der Tüte dann nicht nur eine Batterie, sondern 6 oder 7 Stück. Großzügig zeigte man sich aber nicht nur bei den Batterien, sondern im Umschlag befanden sich auch noch zwei kleine technische Geschenke... Zwei unterschiedliche LED Lampen für den USB Port. Brauche ich nicht zwingend, aber fand ich durchaus nett.
Die SteuertechnikVon Anfang an war für ich klar, dass ich mir den Pi 3 kaufen werde, da dieser bereits Bluetooth und WLAN integriert hat. Die Leistung ist natürlich auch ein guter Aspekt gewesen für einen flüssigen Ablauf in KODI. Alles andere habe ich weitestgehend so erworben, wie es hier in der Anleitung geschildert empfohlen wurde. Eine kleine Ausnahme bildete der Grabber, welcher nun nicht von Logilink stammt sondern von Mumbi (
Link zu Amazon). Das passierte durch den Umstand, dass ich den erwähnten Logilink bei eBay erworben habe, mir aber am Ende das falsche Gerät geliefert wurde das nicht mit dem Pi kompatibel ist.
Auf einen Tipp hier im Forum, ist es dann der besagte Mumbi geworden, welcher wie gewünscht funktioniert. Wer also die Kaufempfehlungen befolgt, die hier in den Anleitungen erwähnt werden, kann sicher nichts falsch machen. Manche Dinge habe ich jedoch auch direkt bei Conrad gekauft wie Kabel oder den einen Chinch Adapter (Male / Male). Bei Conrad muss man nur immer unheimlich auf die Preise achten, vor allem wenn man eben damit begonnen hat Ali Express zu durchforsten oder ebay. Die Waren aus China sind einfach extrem günstig, besitzen aber extrem lange Lieferzeiten. Strom bekommen die rund 6 Meter LED Strecke von diesem Netzteil:
http://www.ebay.de/itm/351272951981. Es liefert 20 Ampere und eben die benötigten 5 Volt. Leider ist es ziemlich groß, aber es ist superleise und ich kann keine Fiepgeräusche hören.
Hier mal ein paar Bilder die kurz nach dem Auspacken der LED's entstanden sind. Der Grabber fehlt leider auf den Bildern.
Erster Test der LED's mit dem Controller und einem Teststreifen, der mit dem Controller als Bonus dabei war
Erstes Testsetup
HerausforderungenDie erste Frage war für mich gewesen, wie ich die LED Stripes hinter der motorisierten Leinwand anbringen werde. Darüber habe ich mir schon sehr früh Gedanken gemacht, denn die Stripes direkt an die Leinwand kleben so das sie zur Wand strahlen, ging nicht. Die Stripes sind schlicht zu dick und beim aufrollen der Leinwand wird diese einfach zu dick aufgerollt so das man die Leinwand nicht komplett einrollen kann. Des weiteren dürfte es der Leinwand auch nicht gut tun, weil außen für Abstand gesorgt wird aber in der Mitte eben Spielraum bleibt... Als ich sah, dass es die LED Stripes auch in weiß gibt und meine Wände weiß gestrichen sind, war das der Kompromiss... LEDs einfach an die Wand kleben und dann strahlen sie eben das Leinwandtuch an. Problem: Ist das Leinwandtuch oben, sieht man die Stripes trotz dem weiß doch recht deutlich, denn auch wenn das Band und die LED's weiß sind, ist dort viel der elektronischen Steuereinheiten in schwarz. Des weiteren würden die LED's, wenn man sie ggf. als Stimmungslicht nutzen möchte, einen ziemlich blenden. Somit kamen nun zwei weitere Möglichkeiten in Betracht:
1. Einen Unterbau hinter die Leinwand bauen mit Rigips Platten, was ein enormer Aufwand geworden wäre... Auf der anderen Seite würde es in meiner Mietwohnung für eine Dämmung der Außenwand sorgen, was beim Altbau echt nicht witzig ist im Winter :-X. Das habe ich aber erstmal auf später geschoben, denn die weitaus einfachere Methode...
2. Die LEDs auf eine Holzleiste kleben so das sie in einem 45 Grad Winkel abstrahlen... Also seitlich nach rechts oder links abstrahlen können. Als ich im Bauhaus war um das Holz zu besorgen, stolperte ich dann noch über ein Dreikantholz, was einfach perfekt für diese Idee war. Dann hat man nicht so eine dicke Leiste an der Wand kleben sondern das ganze wirkt am Ende etwas dezenter. Die LED's konnte ich problemlos aufkleben mit dem Tape das dort schon dran ist und ein weiterer Vorteil wurde, dass ich nun zwei lange Lichtleisten hatte mit je 160 cm Länge die gut Handelbar wurde. Am Ende habe ich das Holz dann einfach mit weißer Wandfarbe angestrichen so das die Installation beinahe unsichtbar wird. Auf LED's im unteren Bereich habe ich vorerst verzichtet, aber ich habe oben LED angebracht, welche ich einfach an das Gehäuse der Leinwand geklebt habe. Sie strahlen direkt vom Gehäuse an die Wand. Zuerst hatte ich das ganze in einem leicht schrägen Winkel angebracht gehabt, da wurde es dann aber nach oben hin viel zu hell, also zu dominant. Bei LED ist es einfach besser, wenn das Licht indirekt von wo abgestrahlt wird. Achja, links und rechts besteht ein Abstand von etwa 3 Zentimetern vom Leinwandrand. Das reicht aus um genug Streulicht erzeugt zu haben seitens der LED's.
Mein Setup zum testen mittels Zweitmonitor vom Desktoprechner, welchen ich via HDMI an den Pi angeschlossen hatte, da ich nicht die ganze Zeit den Beamer laufen lassen wollte. So eine Lebenserwartung des Leuchtmittels ist schließlich begrenzt bei Projektoren
Nachdem ich meine erste LED Leiste mit 160 cm fertig hatte, war ich hier jedoch etwas leichtsinnig was das zerteilen anbelangte. Ich bin davon ausgegangen, dass es egal ist wie ich die LED's miteinander verbinde. Doch das war ein Fehler, denn die LED Stripes besitzen eine feste Laufrichtung, auch wenn man die Polung korrekt verlötet. Das bescherte mir dann einfach ein wenig zusätzliche Lötarbeit bei meiner ersten Strecke, da ich das Anschlusskabel dann wieder ranlöten musste, welches ich kurz zuvor mit dem Rest der Strecke abgeschnitten hatte. Diesen Fehler konnte ich mit Hilfe des Controllers aber sehr schnell herausfinden und eben beheben. Am Ende hatte ich dann eine LED Strecke wie ein umgedrehtes U, sprich links, rechts und oben eine LED Strecke. Die Einspeisung von Daten seitens des PI und die Stromzufuhr erfolgte von der rechten Seite. Da ich ein leistungsstarkes Netzteil gekauft habe, ging ich einfach mal davon aus, dass dies schon richtig funktionieren wird. Tat es auch auf den ersten Blick, denn alle LED's leuchteten von Anfang bis zum Ende.
Die Ernüchterung kam aber beim Testen der Farben als ich ein weißes Bild nutzte. Im verlauf der Strecke von rechts nach Links waren die LED's nämlich nicht mehr weiß, sondern sie wurden erst rosa und dann immer rötlicher. Bei grün und blau viel der Fehler hingegen nicht weiter auf. Auf Nachfragen hier im Forum aber auch hier wieder eine schnelle Hilfe und Lösung... Es reicht nicht aus nur an einer Stelle Strom zu liefern, man muss immer wieder für Stromzufuhr sorgen. Somit musste ich also mit weiteren Kabeln (ich empfehle dringend auf den Rat zu achten, dass die Stromkabel etwas dicker sind als die Datenzuleitung) noch für Spannung sorgen. Ich entschied mich für das verlegen von Kabeln zu den jeweiligen Verbindungsstücken oben rechts und links sowie am Ende der LED Strecke. Die Kabel links und rechts habe ich mittels Heißkleber an die Stripes und das Dreikantholz fixiert... Hier machte es sich nun wirklich bezahlt, auf das Holz gesetzt zu haben. Nicht nur das ich die Leiste wieder einfach abmachen konnte... Sondern eben auch wegen der ordentlichen Verlegung vom Stromkabel. Nach der zusätzlichen Stromversorgung an den einzelnen Punkten, leuchteten die LED's nun alle korrekt auf und das weiß war nun auch ein weiß.
Übrigens: Die hier empfohlenen Netzteile (diese silbernen mit den Lüftungsgitter) haben auch eine Option um die Voltzahl etwas zu verändern. Damit kann man die LED's noch ein wenig pushen oder dimmen. Der Spielraum ist aber sehr gering und zu viel Volt sorgten bei mir auf der langen Strecke für ein ständiges aufblinken einiger LED's. Ich hatte es zuvor mit nur zwei LED's von einem Reststück ausprobiert, hier klappte die Regulierung tadellos ohne blinken. Ob es gut ist, mehr Volt auf die LED's zu setzen, kann ich schwer abschätzen. Ich könnte mir aber vorstellen, das zu viel Volt der Lebensdauer etwas schaden auf die Dauer. Vielleicht weiß hier jemand mehr dazu.
Die letzte Herausforderung war dann der finale Schritt für die Kalibrierung. Die Anleitung hier bei Powerpi hinsichtlich der Verwendung mit Hyperion war für mich stellenweise etwas verwirrend, da die Software sich seit dem erstellen der Anleitung stetig weiter entwickelt hat. Viele Punkte existieren nicht mehr oder wurden in einem anderen Reiter untergebracht. Das sorgte für teils komische Ergebnisse meiner ersten Gehversuche mit der verlinkten Softwaredatei hier auf der Seite. Am Ende habe ich dann die neuste Version auf der Webseite der Entwickler geladen und damit bekam ich dann alles im Griff. Dort gibt es auch ein deutsches Wiki sowie Testbilder für das kalibrieren, darunter auch "Graukarten", denn es reicht wirklich nicht aus die LED's einfach nur auf den weißen Ton alleine zu kalibrieren. Bei mir wurden die LED's bei dunkleren Grautönen z.B. lila, was dann im Film komisch aussehen kann wenn da eben statt weiß plötzlich lila auftaucht.
Im Übrigen ist die Software auch schon so weit, dass man sich z.B. die manuelle Installation der Hyperion Software ersparen kann. Diese Aufgabe kann man bequem über das Programm via integriertem SSH erledigen, wenn man IP, Benutzer und Passwort zum PI richtig eingestellt hat. Ebenfalls kann man hier Hyperion starten und stoppen. Das spart auch ein Neustart vom Pi, da nach dem Start die gesicherten Änderungen dann aktiv sind. Auch das kalibrieren kann man direkt über die Software erledigen, während hier in der Anleitung empfohlen wird, die App für iOS oder Android zu besorgen um dort die Werte für die Kalibrierung heraus zu fischen, welche man dann in der Software eingibt. Warum also kompliziert, wenn es inzwischen auch einfacher geht
Hier die Seite vom Entwickler:
https://hyperion-project.org (Mit eigenen Forum inkl. deutschsprachigen Bereich und eigenem Wiki, wo es auch eine Schritt für Schritt Anleitung gibt die etwas aufschlussreicher ist hinsichtlich der Bedeutung der einzelnen Werte. Auch das Wiki ist auf Deutsch, muss man aber ggf. vorher durch einen Mausklick auf die Landesfahne umschalten.
Der finale Schritt, das Ambilight für alle HDMI Geräte funktioniert, war dann sehr einfach gewesen, was ich nicht erwartet habe. Wenn man die Empfehlungen hier in der Anleitung befolgt, geht das wirklich fix und funktioniert auch. Unklar ist mir bisher noch, warum ich am Ende drei config. Dateien haben muss. Ich meine, dass eine "grabber" und die normale Config ausreicht. Die Bedeutung für die "kodi.config" hat sich mir bisher noch nicht erschlossen.
Fast finale Bilder. Im finalen Schritt habe ich die Holzleisten noch weiß gestrichen mit einfacher Wandfarbe.
Zu guter letzt habe ich dann noch das Script zum Umschalten auf den Grabber über die Favoriten bei KODI installiert. Hier bin ich gerade noch am tüfteln und möchte das Ergebnis erst posten, wenn ich wirklich damit fertig bin.
Nun habe ich extrem viel geschrieben und zum Teil auch ein paar Bilder gezeigt, doch am Ende spricht ein visueller Eindruck in gefilmter Form wohl mehr als nur Worte... Darum habe ich mal ein kleines Video erstellt. Das geht rund 7 Minuten und demonstriert den Einsatz verschiedener HDMI Quellen. Am Anfang ist es der Pi mit KODI, dann zeige ich die Wiedergabe von Blu-ray, gefolgt von der Wiedergabe über die Apple TV und zu guter letzt noch über die Fire TV.
Ganz am Anfang des Videos sieht man meine Installation ohne die Leinwand und angeschalteten Projektor, wenn es dunkel wird, fährt aber die Leinwand runter und der Projektor wirft sein Licht auf die Wand... Nun kommen die LED's gut zur Geltung.
https://www.youtube.com/watch?v=GG46slFlC58Beeindruckt war ich vor allem von der Leistung der Ambilight-Technik bei dem Abspielen des Berlinale Openers, welcher nach etwa 38 Sekunden zu sehen ist. Wer seine Ambilight Testen will, der sollte sich evt. dann auch den
Opener der Berlinale auf YouTube ansehen.