Mit dem neuen Raspberry Pi 3 wird das Media-Center System Kodi jetzt noch besser!

Auf dem Raspberry Pi 2 lief Kodi bereits sehr flüssig und stabil, dank dem neuen leistungsstärkeren Quad-Core-Prozessor der 64-Bit-Architektur sowie dem integrierten WLAN und Bluetooth wird Kodi auf dem Pi 3 zu einem noch schöneren Erlebnis.

Da man sich jetzt einen separaten WLAN Adapter sparen kann, wird das ganze System zudem auch noch günstiger. 😉

Kodi läuft auf dem Raspberry Pi 3 butterweich und spielt so gut wie jede Videodatei absolut flüssig ab. Das mag man vielleicht für selbstverständlich halten doch haben viele Android-Boxen (z.B. FireTV Stick) so ihre Probleme mit einer wirklich flüssigen Video-Wiedergabe. Der Raspberry Pi ist also ideal auch für anspruchsvolle Benutzer geeignet, die viel Wert auf eine ruckelfreie Video-Wiedergabe legen.

In diesem Tutorial zeige ich dir wie du Kodi in wenigen einfachen Schritten auf deinem Pi 3 installierst und welche Grundeinstellungen man zu Beginn vornehmen sollte.

Besondere Kenntnisse sind nicht von nöten, diese Anleitung richtet sich an all diejenigen die Spaß an der Technik haben und gerne basteln.

Als Betriebssystem verwenden wir OpenELEC, da dieses das einzige System ist, dass ausschließlich für den Einsatz als Media Center optimiert wurde. Das bedeutet, dass dort wirklich nur Funktionen enthalten sind, die du für dein Media Center benötigst, unnötiger Ballast entfällt. Das hat Performance Vorteile und ist auch dadurch auch weniger fehleranfällig.

Genug geredet, legen wir los!

 

Was wird benötigt?

Hardware Empfehlung
Raspberry Pi 3 Model B 45,00 €
hochwertiges Netzteil (5V, 2A)  11,39 €
Micro SD-Karte (mindestens 1GB)    6,49 €
HDMI-Kabel mit CEC Unterstützung    5,99 €
[Optional] beliebiges Gehäuse zur Übersicht
[Optional] Micro SD Kartenleser    6,99 €
[Optional] Funk-Tastatur oder Fernbedienung 14,90 €

Da der Raspberry Pi 3 über die Fähigkeit „CEC“ verfügt, kannst du auch deine Fernbedienung vom Fernseher nutzen um Kodi zu steuern. Dabei werden die Signale deiner Fernbedienung über das HDMI Kabel an den Pi 3 übergeben. Vorausgesetzt du hast das richtige HDMI-Kabel mit CEC Unterstützung und auch einen Fernseher der ebenfalls diese Technik beherrscht.

Falls du gerne bastelst und dir deine Fernbedienung perfekt nach deinen Vorstellungen einrichten möchtest, dann empfehle ich dir diesen Artikel „Jede Fernbedienung nutzen und perfekt einrichten“.

Es gibt aber auch noch smartere Wege deinen Pi zu steuern wie z.B. mit dieser App für Android.

Bei der Micro SD-Karte sollte man auf eine schnelle Class 10 Karte setzen da, sich eine langsamere Karte negativ auf die Bootzeit auswirkt kann.

Auch beim Netzteil sollte man auf Qualität achten. Billige Netzteile liefern oft nicht die angegebene Leistung und haben auch mal Stromschwankungen die zur Instabilität deines Pi’s führen kann. Erspare dir unnötigen Stress und Fehlersuche und setze auf ein hochwertiges Netzteil.

 

1. OpenELEC Image herunterladen

Auf der Downloadseite von OpenELEC kannst du dir das Image für den Raspberry Pi 3 herunterladen. Du musst auf der Seite ein wenig runter scrollen um es zu finden.

Download: Openelec

Achte darauf, dass du das Diskimage auswählst, wie auf dem unteren Screenshot zu sehen.

Wichtig: Entpacke anschließend die .gz Datei um eine .img Datei zu erhalten, denn nur diese können wir flashen.

 

2. Disk Image Tool herunterladen

Dieses kleine Programm benötigst du um das OpenELEC Image auf deine SD-Karte zu schreiben.

Es erstellt automatisch 2 Partitionen auf deiner SD-Karte.

Lade es dir herunter und installiere das Tool.

Download: Win32 Disk Imager

 

3. OpenELEC auf die Micro SD-Karte schreiben

Starte den Disk Imager, wähle die OpenELEC Image-Datei aus und wähle den Laufwerksbuchstaben deiner SD-Karte aus. Drücke anschließend auf „Write“, bestätige die darauf kommende Warnmeldung mit „Yes“ und warte bis der Kopiervorgang abgeschlossen wurde.

 

4. Installation abschließen

Du hast das Media-Center Betriebssystem OpenELEC erfolgreich auf deine SD-Karte geschrieben.

Nun kannst du die Karte sicher vom PC entfernen und sie an deinem Raspberry Pi in Betrieb nehmen.

Beim ersten Start wird noch die volle Größe deiner SD-Karte nutzbar gemacht, danach startet der Pi noch einmal neu und es erscheint Kodi.

 

Optimale Einstellungen vornehmen

Erster Start, Grundeinstellungen vornehmen

Beim aller ersten Start wirst du gebeten einige Voreinstellungen vorzunehmen. Um dich mit deinem WLAN-Netzwerk verbinden zu können, musst du eine USB Tastatur anschließen. Beachte dabei, dass deine Tastatur standardmäßig das englische Layout benutzt. Sonderzeichen sind dadurch anders belegt und die Buchstaben Z&Y sind vertauscht. Falls du damit nicht zurecht kommst, kannst du den Schritt mit der WLAN-Verbindung vorerst überspringen und das Tastaturlayout in den Openelec-Einstellungen auf deutsch stellen.

Im letzten Schritt wirst du noch gefragt welche Dienste aktiviert werden sollen. Es ist empfehlenswert den SSH-Dienst zu aktivieren damit wir später vollen Zugriff auf unser System haben. Der Samba Dienst sorgt dafür dass du über das Netzwerk auf die freigegebenen Ordner auf dem Raspberry zugreifen kannst.

openelec_ssh_aktivieren

 

Kodi auf deutsch stellen

Du benötigst für diesen Schritt eine aktive Internetverbindung da Kodi die Sprachdateien erst nach dem auswählen herunterlädt.

Unter System → Appearance → International Language kannst du die Sprache auf deutsch stellen.

kodi_auf_deutsch_stellen

 

Zeitzone einstellen damit die Uhrzeit stimmt

Im selben Menü wo wir die Sprache geändert haben, stellen wir jetzt auch gleich die richtige Zeitzone ein, damit die Uhrzeit richtig angezeigt wird.

Unter „Zeitzonen-Region“ wählst du „German“ aus, dann stimmt auch die Uhrzeit wieder. 🙂

kodi_zeitzone_uhrzeit_einstellen

 

Flüssiges Menü bei Videowiedergabe

Wenn ein Video läuft und man zurück ins Kodi Menü geht und das Video im Hintergrund weiter laufen lässt, dann ruckelt das Menü stark. Warum das standardmäßig so eingestellt ist weiß ich nicht genau, doch es stört sehr und der Raspberry hat genug Power um das Menü auch während einer Videowiedergabe flüssig darzustellen. Selbst der Pi 2 konnte das bereits problemlos.

Stellen wir diese Limitierung also einfach ab. Unter Optionen → Video → Beschleunigung → Aktualisierung der Benutzeroberfläche begrenzen wählen wir „unbeschränkt“ aus. Damit du diesen Menüpunkt siehst, musst du wie im Screenshot zu sehen unter Punkt 1, die Einstellungsebene auf „Fortgeschritten“ stellen.

kodu_menu_ruckelt_abstellen_raspberry_pi

 

Wie geht es weiter?

Der Anfang ist gemacht, Kodi ist installiert und die wichtigsten Einstellungen wurden vorgenommen doch der Spaß beginnt jetzt erst. 😉

Wenn du Kodi das erste mal nutzt dann mache dich mit dem System erst einmal vertraut. Schaue dir einfach alles mal an, installiere Video-Addons wie z.B. Youtube, Twitch & Co. Schließe eine Festplatte mit Videoinhalten an und spiele sie ab. Du kannst auch ganz einfach auf freigegebene Ordner in deinem Netzwerk zugreifen und Video/Musik-Material von dort aus abspielen.

Mit Openelec und dem Raspberry Pi hast du soeben auch den Grundstein für ein wunderschönes Ambilight System gelegt.

Möchtest du deine Filme und Serien auch so schön präsentieren wie hier in den Screenshots zu sehen, dann empfehle ich dir als nächstes diese Anleitung:

So richtest du dir deine Filmsammlung in Kodi richtig ein